Beschreibung
Das DONJON ist mit seiner breiten Klinge mit tief nach unten weisender Spitze und mit seinem in Form eines Bischofsstabs endenden Griff ein sehr charakteristisches Taschenmesser. Es ist typisch für das Bourbonnais und wurde bis etwa um das Jahr 1900 in dem Marktflecken Donjon, von dem es seinen Namen erhielt, von zahlreichen kleinen Messerschmieden hergestellt, die es auf den Märkten der Region an die ländliche Kundschaft verkauften. Diese lebendige Messerschmiedeszene fand ein Ende, als es die Fabrikanten in Thiers von ihren Heimarbeitern in den Thiernoiser Bergen zu günstigeren Preisen herstellen ließen, als es die Messermacher in Donjon in ihren kleinen Werkstätten vermochten. Als vor einigen Jahren die Werkzeuge, die die Fourniture (die Bestandteile des Messers) so abgenutzt waren, daß in Thiers kein Messermacher mehr ein DONJON herstellen mochte, stellte man seine Produktion ein und das Messer drohte, wie schon andere Messertypen aus den Regionen zuvor, in Vergessenheit zu geraten.
PassionFrance wollte das verhindern und entwickelte zusammen mit der Traditionsschmiede, die die Bestandteile des Messers herstellte, neue Werkzeuge für eine neue Fourniture, die bei dieser Gelegenheit auch konstruktiv-funktionale Verbessereungen erhalten sollte, wie zB eine aufschlagfreie Klingen, welche die DONJONs vorher nicht besaßen.
Seitdem entsteht das DONJON in unserem Atelier und setzt die fast abgebrochene Tradition der bourbonnaiser Taschenmesser fort.
Messer des Bourbonnais, einer ehemals königlichen Provinz, Heimat der Bourbonen, die über Jahrhunderte die Könige Frankreichs stellten. Nicht zu verwechseln mit dem Burgund. Das DONJON besitzt, wie das SEURRE und andere Messer dieser Region, eine charakteristische Klinge mit abfallender Spitze und gerader Schneide, die man „pied de mouton“ (Schaffußklinge) nennt. Verkauft wurden die Messer auf den Märkten entlang des Allier, der Sâone und der Loire bis weit ins Burgund hinein. Sein Name DONJON verweist auf einen Marktflecken am Allier, in dem es in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts eine blühende Messerschmiedeszene gab.
Beide Messer, das DONJON und das SEURRE, haben uns schon immer fasziniert, weil ihre Klingen mitten in Frankreich einen überraschend maritimen Charakter haben, den wir sonst nur von Messern der Küstenregionen kennen. Heute wissen wir, daß sie nicht nur für die Winzer und Bauern der Region angefertigt wurden, sondern ebenso auf den Kähnen und Segelschiffen zu Hause waren, die auf den zahlreichen Kanälen und Flüssen einst den Hauptteil der Waren innerhalb Frankreichs (man spricht von 80%) transportierten. Auf ihnen waren die gleichen Tätigkeiten an Tauen, Segeln und am Holz zu verrichten, wie auf Fischerbooten und großen Segelschiffen. Sie sind also Messer, die in zwei Welten zu Hause sind, an Land und auf dem Wasser …
Neben seiner charakteristischen Klinge verfügt auch der Griff der DONJON über ein besonderes Merkmal. Das Griffende, das in geschlossenem Zustand die Klingenspitze schützen muß, wurde von geschickten Messermachern so gestaltet, daß es von der katholischen Landbevölkerung als Bischofsstab interpretiert werden konnte.
Seit 2019 fertigen wir das DONJON in unserem Atelier in Thiers auf Basis einer von uns weiterentwickelten Fourniture, deren Klinge aus SANDVIK 12C27 aufschlagfrei ist und die zur Klingenspitze über eine markante Rückenfase „à l’entablure“ verfügt. Die Griffe fertigen wir aus französischem Nußbaum, Schwarzbuche und anderen Edelhölzern in Form eines „crosse“ (Bischofsstabs). Als Zeichen seiner Echtheit trägt das Donjon auf der Klinge das Logo von PassionFrance®, den Coq.
Klinge: Bourbonnaise-Klinge 12C27 mit Rückenfase à l’entablure, aufschlagfrei durch Poncetage
Klingenlänge x Breite x Stärke: 79mm x 27mm x 2,8mm
Griff: mit langem Backen, Fliederesche Maserknolle, Länge 95mm
Gesamtlänge offen: 170mm
Gewicht: 70g
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Warnhinweise und Sicherheitsinformationen:Schnittverletzungen: Die häufigste Gefahr bei der Verwendung von Messern ist das Risiko von Schnittverletzungen. Scharfe Klingen können schnell durch Haut und Gewebe dringen. Abrutschen des Messers: Ein unsachgemäßes oder zu starkes Drücken kann dazu führen, dass das Messer abrutscht und unkontrollierte Bewegungen entstehen, die Verletzungen verursachen können. Verletzungen durch Stürze: Messer sollten niemals ungesichert oder in der Nähe von Tischkanten abgelegt werden, um zu verhindern, dass sie herunterfallen und jemanden verletzen. Stumpfe Messer: Stumpfe Messer stellen ein größeres Verletzungsrisiko dar, da sie mehr Kraft erfordern und leichter abrutschen können. Messer sollten daher regelmäßig sachgemäß nachgeschärft werden. Nicht bestimmungsgemäße Nutzung: Das Verwenden eines Messers für Aufgaben, für die es nicht vorgesehen ist (z.B. als Hebelwerkzeug), kann nicht nur die Klinge beschädigen, sondern auch zu Unfällen führen.